24.08.2015

Nachbearbeitung der Klebefuge innen (Teil 1)

Momentan geht es mit absoluter Minimalbesetzung leider nur in sehr kleinen Schritten voran. Die RWTH bittet bekanntermaßen die Ing-Studenten während der Semesterferien zu den Klausuren, weshalb viele unsere Helfer ihre Zeit wohl lieber am Schreibtisch verbringen.

geschliffene Klebefuge steuerbord...
Die Klebefuge innen mußte nachbearbeitet werden. Wir wollten das ausgehärtete überschüssige Klebeharz herunterschleifen, damit wir im nächsten Schritt die Fuge überlaminieren können.

Wir hatten dazu zwei Werkzeuge. Einen Dremel mit Mini-Schleifköpfen und eine Bohrmaschine mit aufgesetzter Keramikschleifkugel. Beides war nicht so optimal. Die Schleifköpfe des Dremels verschlissen gefühlt im 15-Minuten-Takt. Der Keramikschleifkopf war etwas zu feinkörnig.

... und backbord
Hinzu kam die Enge unter Deck. Während es im "Salon" noch recht großzügig zuging, fühlte man sich in den backbord- und steuerbordseitigen "Heckkajüten" (= unter dem Cockpit) eher an Strafarbeit untertage in einem Bergwerk erinnert. Es war zu stickig, zu warm, zu eng, zu staubig und zu dunkel. Am Kielkasten gab es eine Arbeitshöhe von zwei oder drei Kabeltrommeln und reichlich Platz bis zur Rumpfwand, weil die Duchten dort sehr breit sind. Auf Höhe der Wartungsluken am Heck beträgt die Arbeitshöhe nur noch 30cm, wobei die Duchten nur noch 10cm breit sind. Je weiter wir uns also Richtung Heck vorarbeiteten, desto schwerfälliger wurde die Arbeit. Nichts für Leute mit Platzangst.

Bei den Arbeiten kam uns der Gedanke, die Cockpit-Querschotts evtl. noch zu überarbeiten. Momentan sind sie so geschnitten, daß sie jeweils vom Längsschott auf der Kiellinie bis unter die Ducht reichen.

Arbeitshöhe 2-3 Kabeltrommeln mittig und nur eine am Heck
Wir überlegen, ob wir diese kürzen und gar nicht mehr bis ganz unter die Ducht führen. Stattdessen könnten wir eine kleine Auflage anlaminieren. Damit wäre es möglich, ein aufgerolltes Segel unter dem Cockpit trocken zu verstauen, weil es nicht mehr auf dem Boden läge, wo sonst das Kondenswasser entlang läuft. Mal sehen.

17.08.2015

Nachbearbeitung der Klebefuge aussen

Heute war der erste Termin nach der Hochzeit, und wir konnten unser Ergebnis begutachten.

Klebefuge wird glattgeschliffen
Wir sind äußerst zufrieden mit der Verklebung. Die Klebefuge außen ist rundherum bis auf die schwierige Stelle am Heck geschlossen.

Vorsichtig kletterten wir über das Cockpit ins innere der Rhepro. Von innen betrachtet sieht die Klebefuge ebenfalls sehr gut aus. Überall trat überschüssiges Klebeharz heraus. Man kann also davon ausgehen, daß wir ziemlich wasserdicht verklebt haben.

Innen müssen wir an einigen Stellen den ausgehärteten Kleber noch herunterschleifen bzw. glätten. Erst dann wird die Klebefuge noch mit Kohlefaserlagen überlaminiert. Damit erhalten wir sowohl eine höhere Festigkeit der Rumpf-Deck-Verbinung als auch eine optisch schönere Oberfläche im Innern. Solange bleiben die Spanngurte noch festgezurrt.

Hier ist noch Oberflächentuning erforderlich
Heute feilten wir an den Kanten die Überstände der zusätzlichen Kohle- und Glasfaserlagen am Heckspiegel herunter und trugen außen mit dem Exzenterschleifer und etwas feinerem Schleifblatt das überschüssige Harz ab.

Im Bug probierten wir den Sitz der Vorstagverankerung und des Stagspanners aus. Hier fehlen uns noch die V2A-Flachteile, die wir von innen verschrauben werden.

Blick durch das Steuerbordwartungsluk am Heck


08.08.2015

Hochzeit

Verklebung! Heute war der große Tag. Wir trafen uns um 11:00h. Moralische Unterstützung gab es durch Vereinsmitglieder, die uns persönlich zu Beginn viel Erfolg wünschten.

Vorbereitung für die Verklebung
Wir waren zwar verhalten optimistisch aber wußten wegen der Vorbereitungen nicht ganz genau, ob es uns heute wirklich zufriedenstellend gelingen würde, Deck und Rumpf zu verkleben.

Nach der Vorbesprechung trugen wir das Deck aus der Halle, um die Auflageflächen für die Wantenterminals nachzubehandeln. Das Abreissgewebe wurde entfernt und die Kanten entgratet.

Die Klebeflächen an der Innenseite der Außenhaut des Rumpfs und an der äußeren Seite der Tauchkante des Decks wurden ein letztes Mal angeschliffen und mit Druckluft gereinigt.

Dann wurde es ernst. Wir rührten erst eine kleine Menge Laminierharz an, um die Klebeflächen dünn einzustreichen. Eine letzte zu großzügige Kalkulation der Klebeharzmenge brachte 1800g Klebeharz als Ergebnis hervor (tatsächlich waren es weniger als 1000g, wobei ein Großteil davon am Gennakerbaumdurchlass und am Heck verbraucht wurde). Wir mischten in 2 Chargen zu 900g an. Bei der Umgebungstemperatur (irgendwas angenehmes über 20°C) ließ uns das Harzsystem lt. Datenblatt ca. 120 min Verarbeitungszeit. Das mußte reichen. Gemeinsam machten wir uns daran das Klebeharz auf alle Klebeflächen aufzutragen.

Klebefuge backbord zwischen Rumpf und Deck
Dann war der Moment endlich gekommen. Wir ließen im Heckbereich das Deck herunter. Der Hinterschnitt fügte sich gut in das Heck ein. Stück für Stück führten wir die Tauchkante vom Heck zum Bug überall hinter die innere Außenhaut des Rumpfs. Jedesmal, wenn ein Abschnitt zufriedenstellend zusammengefügt werden konnte, zurrten wir die Spanngurte fest.

Schon nach kurzer Zeit hatten wir es bis zur Schiffsmitte geschafft. Es lief gut. Soviel stand jetzt schon fest. Das Klebeharz wirkte wie ein Schmiermittel. Aber der komplizierte Teil lag ja noch vor uns. Doch auch diese Stelle zwischen Haupt- und Kollisionsschott ließ sich leichter zusammenfügen als noch beim Probelauf. Der letzte Gurt am Bug wurde endgültig festgezogen. Klebeharz quoll innen wie außen aus der Klebefuge. Jetzt konnten wir uns um die Kosmetik kümmern. Das überschüssige Harz nahmen wir außen wie innen wieder herunter oder strichen es glatt. Im Bugbereich blieb leider ein minimaler Versatz zwischen Rumpf und Deck von ca. 5 mm, der bauartbedingt nicht verkleinert werden konnte. Im Bereich des Ankerkastens laminierten wir steuerbord, backbord und an der Bugspitze über die Klebefuge zur Verstärkung einen  Streifen Kohlefaser.

Überlaminierte Klebefuge
Wow, dann es war tatsächlich geschafft. Und viel einfacher als gedacht! Das Deck lagerte gehalten von insgesamt sieben Spanngurten fest auf dem Rumpf. Uns fiel allen ein Stein vom Herzen, denn dieser Schritt war mehr oder weniger irreversibel. Jetzt kam auch der Zeitpunkt für unser "Richtfest". In weiser Vorraussicht stand ein Grill bereit und daneben ein mit Eiswürfeln und ein paar Bierflaschen gefüllter Eimer.

Nachher ging es noch kurz am Heckspiegel weiter. Von innen drückten wir das Harz soweit wie möglich in den Spalt zwischen Rumpf und Deck. Außen strichen wir die Klebefuge glatt und legten eine passend ausgeschnittene Kohlefaserlage auf, die Rumpf und Deck überlappte.

Das Ende des erfolgreichen Arbeitstages näherte sich. Zeit für Kaffee und Kuchen. Kaffee gab es nicht - aber Kuchen! Nicht irgendein Kuchen - sondern die Hochzeitstorte! Endlich konnten wir entspannt auf unsere Arbeit zurückblicken! Heute lief es richtig gut! Ein wichtiger Meilenstein zur Erstwasserung ist geschafft! Rundum zufrieden gingen die ersten Mails über die AYC-Mailingliste.

Die AYC-Rhepro-Hochzeitstorte


04.08.2015

Hochzeitsvorbereitung Teil 3

Nach dem Fehlerversuch gestern steht das Verfahren für die Verklebung fest. Wir passen das Deck im Heckbereich ein und arbeiten uns langsam zum Bug vor.

Augbolzen als Wantenterminal
Während der vergangenen Tage kam zudem nochmals die Diskussion über die Wantenterminals auf. Auch hier verfolgen wir das Prinzip "Keep it simple".

Auf beiden Seiten des Decks benötigen wir zwei Verankerungen für jeweils Ober- und Unterwant. Als Terminal wählen wir einen Augbolzen aus V2A. Auf dem Deck schließt dieser mit einer Scheibe ab und wird auf der Unterseite abermals mit einem Flachteil (nicht abgebildet), einer Unterlgegscheibe und einer Mutter gesichert. Das Flachteil soll die Kräfte auf einer größeren Fläche verteilen. Dafür benötigen wir natürlich eine ebene Auflage innen am Deck. Im Bereich der geplanten Bohrung läuft jedoch gerade der Sandwichschaum aus. Hier müssen wir also nochmals ran.

Naja, Staubmaske und Schutzbrille auf, Handschuhe und Ohrenschutz an. Dann geht es zum letzten (!) Mal los. Wir flexen Teile aus der Oberfläche heraus und entfernen den Schaumkern. Die freigelegte Fläche wird mit zwei Lagen Kohlefaser wieder aufgebaut.

Auflagefläche für die Terminalverankerung
Nach der Verklebung von Deck und Rumpf wird dieser Bereich mit einigen Lagen Kohlefaser großflächig auf Rumpf und Hauptschott geklebt. So werden die vom Rigg über die Wanten eingeleiteten Kräfte in den Rumpf übertragen.

Ironie des Schicksals. Wir haben jetzt, wo wir das Deck nur noch einmal herausbewegen müssen, einen Weg gefunden, um es noch bequemer und einfacher mit weniger Leuten aus der Hängeposition in der Halle heraustragen können.

Seis drum. Wir sind bereit! Am Samstag wird geklebt! Komme was da wolle!



03.08.2015

Hochzeitsvorbereitung Teil 2

Nachdem wir einige Tage über das Verfahren schlafen konnten, wollten wir heute eine neue Strategie ausprobieren.

Diese sah vor, zunächst das Deck im Bugbereich einzusetzen und dann alles langsam in Richtung Heck einzupassen.

Das würde zwar Probleme mit dem Hinterschnitt im Heckbereich geben, den wir in diesem Fall hätten herausflexen müssen. Aber soweit kam es erst gar nicht.

Die Strategie stellte sich als völliger Fehlversuch heraus. Wir hatten entsprechend schlechte Laune und gaben auf.

Deshalb auch keine Fotos heute.