05.05.2015

Herstellung des Baums Teil 3

Heute injizierten wir das Epoxy. Vor der Injektion bastelten wir noch die "Vakuummützen" für die beiden Baumenden.

Das Laminierharz wird langsam injiziert
Die größte Herausforderung lag darin, einen luftdichten Abschluß zu finden, damit die Vakuuminjektion auch gelingt.

Auf der Unter- und Oberseite des Baums führten wir in Längsrichtung einen Spiralschlauch. Der untere sollte das Harz gleichmäßig verteilen. Der obere sollte bei vollständiger Durchtränkung der Fasern das überschüssige Harz abführen. Beim Probelauf dichteten wir alle auffindbaren Lufteinlässe ab.

Die 6 Lagen Kohlefaser wogen ca. 3600g. Das Mischungsverhältnis zwischen Harz (MGS RIMR 235) und Härter (MGS LH 287) betrug 100 zu 37,5 Gewichtsanteilen. Mit der Grammwaage war es sehr leicht 1000g Harz und 375g Härter abzuwiegen. Wir hatten also zwei Behälter und insgesamt 2750g Laminierharz. Einiges davon wird im Spiralschlauch zurückbleiben. Als Härter wählten wir den langsamer aushärtenden Curing Agent und hatten deshalb bei ca. 17° Umgebungstemperatur genügend Tropfzeit für den Arbeitsprozess.

Dann wurde es ernst. Die Vakuumpumpe wurde eingeschaltet und zog durch den entstehenden Unterdruck langsam aber sicher die Folie fest auf die Form. Nach der Öffnung der Zuläufe füllte das Harz zunächst recht schnell den Sprialschlauchkanal an der Unterseite und wanderte dann langsam von unten nach oben durch die Fasern. Eine Fließhilfe setzen wir in unserer Anordnung nicht ein, weil die zu überbrückende Distanz von ca. 12cm ausreichend klein war. Die Fließgeschwindigkeit überprüften wir regelmäßig durch Markierungen mit einem weißem Lackmarker.

Ab jetzt war Geduld angesagt. Das Harz bewegte sich nur sehr langsam voran. Nach einiger Zeit kam es uns zu langsam vor. Wir überprüften die Anordnung und entdeckten leider weitere Undichtigkeiten. Wieder etwas später stellten wir fest, daß sich der Schlauch vom Aufbau zur Vakuumpumpe zu sehr zugezogen hatte. Wir durchtrennten den Schlauch kurz hinter dem Anschluß zum Bauteil, setzten ein Verbindungsstück zum neuen etwas robusteren Schlauch ein und dichteten alles wieder mit Tackytape ab. Trotzdem lief die Injektion nicht schneller. An einigen Stellen war das Harz mittlerweile vollständig injiziert. An anderen Stellen, insbesondere an beiden Enden und auf der Oberseite fehlte noch einiges. Nachdem wir uns dem Ende der Tropfzeit näherten, wurde immer klarer, daß wir diesen Versuch leider abbrechen mußten. Es gelang nicht, das Bauteil vollständig zu durchtränken.

Nachts um 02:00h stellten wir also die Vakuumpumpe ab. Mal sehen, wie sich alles nach der Aushärtung darstellt. Vielleicht ist das Bauteil ja noch zu retten.