29.04.2015

Herstellung des Baums Teil 1

Wir nehmen jetzt den Bau des Großbaums in Angriff. Unser Plan: wir wickeln die Kohlefasern um einen Holzkern, injizieren das Harz mittels Vakuuminfusion und entfernen den Holzkern nach der Aushärtung.

Steg wird später nach rechts herausgebrochen
Die Holzform, auf die wir wickeln, wurde bereits fertiggestellt. Heute führten wir eine Leine durch die Löcher und umwickeln die Form mit Frischhaltefolie - unserem Trennmittel.

Unser Kohlefasermaterial ist ein Biaxialgelege, d.h. die Fasern sind senkrecht zueinander verwebt. Unser Großsegel wir mit offenem Unterliek gefahren, d.h. die Krafteinleitung erfolgt über den Lümmelbeschlag, den Baumniederholer, die Großschot und die Baumnock. Wir erwarten also Biegemomente, aber wenig bis keine Torsion.

Um die Biegemomente aufzunehmen, liegen die Fasern idealerweise in Baumrichtung. Unser Biaxialgelege muß also so um die Baumform gewickelt werden, daß beide Fasern jeweils im 45° Winkel zur Längsachse liegen. So können beide Faserrichtungen die Momente zu gleichen Teilen aufnehmen. Alles andere würde entweder die eine oder die andere Faserlage mehr beanspruchen. Im Extremfall läge eine Faser genau in Kraftflußrichtung (ideal) und die andere (fast wirkungslos) senkrecht dazu.

Aus unserem Kohlefasergelege schnitten wir ca. 25 cm breite Streifen in entsprechender Länge. Apropos Länge. Wie war das nochmal mit Umfang, Steigung, Ganghöhe und Anzahl der Windungen ;-)

Die erste Lage Kohlefaser
Als erstes lagerten wir die Form über Gewindebolzen auf zwei Holzböcke. Beim Wickeln drehen zwei Leute gleichmäßig den Baum und einer führt langsam die Folienrolle, sodaß sich 2/3 überlappen. Wichtig ist hierbei, daß sie stramm aufliegt und absolut dicht bleibt, damit kein Harz durchdringen kann.

Danach probten wir mit einer Lage Kohlefaser. Einerseits muß sie auch möglichst stramm und glatt gewickelt werden. Andererseits genau im 45°-Winkel zur Form geführt werden. Insgesamt sind wir sehr zufrieden. Die Anordnung verspricht im Rahmen unserer Möglichkeiten richtig gute Ergebnisse.

Die Fließhilfe, Lochfolie und Abreißgewebe liegen auch schon bereit. Beim nächsten Mal können wir injizieren.